Isle of Fantasy

"Nein. Er ist nur ein bisschen traurig, weil er niemanden außer mich hat... Und ich auch irgendwann sterbe."

"Aber wir alle sterben doch irgendwann..."

"Udon nicht. Er lebt ewig und kann sich auch nicht umbringen... Doch leider stirbt er innerlich jeden Tag etwas..."

"Wegen Tina? Weil sie so aussieht?!"

"Nein... Weil er seine Familie vermisst. Seine Frau und seine Kinder... Seine ganzen Freunde..."

Leander nickte langsam. Er dachte nach.

Neph nickte. "Er hätte damals nicht überleben sollen.", meinte er leise.

"Mhmm..."

Neph seufzte.
Udon ging in die Küche und machte sich was zu Essen.

"Was ist?"
Tina saß in der Küche und wartete auf Leander. Sie hatte sich in die hinterste Ecke verkrochen.

Udon traute sich nicht, irgendeinen laut von sich zu geben. Er schlich sich wieder auf sein Zimmer.
"Nichts. Ich weiß nur nicht, wie es jetzt weitergehen soll."

Tina sah ihm hinterher. Sie seufzte.
Leander nickte langsam.

Neph nickte. "Ich kann ja nicht raus... Das heißt, ich verbringe mein ganzes restliches Leben in diesem Haus." ._.
Udon rollte sich wieder auf seinen Platz am Fußende des Bettes.

"Oh..."
Tina versuchte wieder ihren Arm zu richten. Sie zischte wieder vor Schmerz.

Neph nickte. "Aber ich war mein ganzes Leben eingesperrt. Macht also keinen Unterschied."
Udon liefen Tränen über die Wangen. Ich bleibe mein ganzes Leben allein... Mein verfluchtes, unsterbliches leben. ._.'

"Tut mir leid..." Leander brachte Tina eben den Verband.

"Besser in einem dunklen Haus als in einem goldenen Käfig."
"Aber dann bin und bleib ich eben Diener." Udon stand auf und ging zu Neph.

"Ekelig..." D: Leander kam wieder.

Udon stand wie ein Schatten hinter Neph. "Meister, wünscht ihr etwas?"
"Du bist mein Kumpel... Nicht mein Diener."

Leander sah zu Udon. "Bist du sauer?!"

"Nein.", antwortete Udon knapp.
Neph seufzte traurig.

Leander wusste, dass das nicht stimmte. "Ich glaub, ich geh zu Tina, und frag sie, was sie vor hat", murmelte er leise und verschwand in der Küche.

Udon sah Neph an. "Meister?"
"Was möchtest Du, Udon?2
"Am liebsten?"
"Ja."
"Nicht mehr allein sein."

"Tinaaa?!"
"Mhm?!"
"Was machen wir jetzt?"
"Ich weiß es nicht..."
"Und was ist mit deinem Arm?!"

"Du hast mich..."
"Auch nicht ewig. Ich habe niemanden ewig. Weil niemand bereit wäre, das Ritual durchzuführen."

"Das weiß ich nicht... Hol mir mal ein großes, scharfes Messer."
"A-aber Tina..." o_O

Neph sah zu Boden.
"Und mich umbringen kann ich auch nicht."

"Hol. mir. das. Messer!"
"Nein!", quietschte Leander und stampfte mit dem Fuß auf.

Udon seufzte.
Neph sah ihn an.

Tina seufzte. Sie stand auf und wollte sich das Messer selber holen.
Leander warf sie wieder um und setzte sich dann auf ihren Rücken.
"Argh!" Tina liefen Tränen über die Wangen.

Udon hielt sich die Ohren zu. Die beiden waren so laut, dass es ihm richtig wehtat.

"Ich lass das nicht zu!"
Tina weinte einfach nur.

"Auuu...", machte Udon und rollte sich eng zusammen. Er flimmerte. Lielean. Udon. Leilean. Udon.
Neph kniete sich zu ihm und stopfte ihm Ohrenstöpsel in die Ohren.

Leander sah zu Udon.
"G-geh runter", flehte Tina leise und unter Tränen.

Udon wurde langsam ruhig, er stand auf und sah sich um. Dann ging er zu Tina und sah sie an, auch wenn es ihm Stiche ins Herz versetzte. "Darf ich das heilen, Meisterin?!"

"D-du willst das doch gar nicht..."
Leander ging runter von ihr.

"Soll ich mir für meinen Ungehorsam 1000 Hiebe verpassen, Meisterin?!"

"Nenn mich nicht so!"

"Wie ihr wünscht, Meisterin." Udon ging in eine kleine Abstellkammer.

"Bleib hier!"

Udon blieb wie angewurzelt stehen. "Meisterin?"

"Ich gehe. Damit es dir besser geht." Tina rappelte sich auf.

"Wenn ihr geht, Meisterin, soll ich mich dann aufhängen? Oder aufspießen?"

"Leb so weiter, als wenn du mich NIE getroffen hättest!"

"Also aufspießen? Wie ihr wünscht, Meisterin."

"Hör zu! Du sollst nichts machen!"

Udon hielt die Luft an.

"Du tickst nicht mehr richtig..." Tina nahm Leander an die Hand.

Udon schnappte sich sein Schwert.

Tina ging aus der Hütte.