EB - Viele Jahre später...

"Ist irgendwas?"

"Ganz gut... Die Kerle lassen mich in Ruhe... und bei Dir?"

"Wieso?!"

Nesrin nickte. "Das ist gut..." Sie wollte nicht über sich sprechen.

"Nur so... Ich wollte Dir noch sagen, dass der Abend gestern wirklich wundervoll war... Und wir das wiederholen sollen!"

Mio nickte leicht.

Tarkan nickte leicht.

"Ich... ich wünschte, du wärst nicht hier drinnen..."

"Ich auch..."

"Oder findest Du nicht?"

"Doch..."

Nesrin nickte.

"Aber?"

Mio nickte auch.

"Kann ich jetzt nicht sagen..."

Nesrin sah ihn an.

Mio sah sie an.

Karim ging traurig auf Abstand. "Sag doch lieber direkt, dass Du mich nicht wiedersehen möchtest..."

Tarkan seufzte. "Ich möchte dich wiedersehen..."

Nesrin sah ihn an.

Mio lächelte.

"Ich wollte mich eigentlich sowieso nur verabschieden... Weil ich jetzt ins Krankenhaus muss... Argh, mein Rücken!"

"Oh..."

Nesrin lächelte leicht, zuckte aber zusammen.

"Alles in Ordnung?"

"Dann würde ich mal sagen... Lebwohl...!" Karim ging mit gesenktem Kopf. WAS bildest Du Dir eigentlich ein?! Du darfst Dich nicht mehr verlieben, Du bist sowieso bald TOT!

Nesrin nickte nur.

Tarkan sah ihm hinterher.

Karim schlich sich ins Krankenhaus.

"Lüg nicht. Was ist los?"

"Das ist noch von gestern... Wo ich ausgerutscht bin..."

Tarkan musste in den Unterricht.

"Tu nicht so."

Karim legte sich in sein Bett. "Wie lange noch?"
"Zwei Wochen."
"So lange noch?"

"Ist doch auch egal... Geht ja bald weg..."

Tarkan ging nach der Schule ins Krankenhaus.

"Trotzdem."

Karim lag im Bett und starrte die Decke an.

Tarkan klopfte an seine Zimmertür.

"Trotzdem?!"

"Herein!"

"Ich mach mir Sorgen um Dich."

"Musst du nicht... Mehmet... ist..." gemein... ein Arschloch. Ein Vergewaltiger...

Tarkan ging rein. "Hi."

"ist ein Arschloch."

"Hallo..."

Tarkan schloss die Tür hinter sich. "Stör ich?!"

Nesrin nickte langsam.

"Nein."

Mio nickte auch.

"Doch."

Nesrin sah zu Boden. "Man kann sich halt nicht aussuchen, wen man heiratet..."

"Eigentlich schon."

"Nicht wirklich." Karim drehte sich zu ihm. "Tut mir leid. Ich würd ja aufstehen, aber es tut weh..."

"Schon ok..." Tarkan setzte sich mit einem Stuhl an ein Bett.

"Naja, bei mir in der Familie nicht..."

"Dann musst Du dich von ihnen lösen... Es ist Dein Leben, nicht ihrs."

Karim setzte sich, so gut er konnte, auf.

"Ich muss dir was erklären..."

"Wenn ich ihn nicht heirate, dann verstoßen sie mich... Dann bin ich nicht mehr ihre Tochter..."

"Aber Du liebst ihn nicht."

"Schon gut..."

"Nein..."

"Nein, es liegt nicht daran, dass ich dich nicht wiedersehen will... Weißt du, meine Eltern sind sehr streng... Und es gilt bei uns als Schande, wenn ein Mann andere Männer toll findet..."

"Du solltest Dich mehr um Dich kümmern als um Deine Familie..."

Karim nickte leicht. Ich bin sowieso bald weg...

"Deswegen versuche ich immer, wenn ich mal einen Freund habe, es so geheim wie möglich zu halten..."

"Ich weiß..."

"Dann tu es doch..."

Karim nickte leicht. "Hey, so lange hab ich nicht mehr... Du kannst ja immer hier her kommen, hier beobachtet uns keiner."

"Mhm..."

Tarkan nickte.

"Bitte."

Karim nickte auch. Seine Eltern kamen herein.

Tarkan sah auf.

"Bitte?!"

"Tu es. Werde bitte glücklich."

"Hallo Mama. Hallo Papa."
"Hallo Karim. Wer ist das?"
Karim sah zu Tarkan. "Tarkan."

"Hallo..."

Nesrin sah ihn an. Aber ich möchte dich dabei haben... Denn ich glaube, ich werde nur mit DIR glücklich...

Mio sah sie an, sein Blick wirkte ein wenig flehend.

"Ein Freund?"
Karim nickte leicht. "Mama? Papa? Kann ich nicht doch operiert werden?!"
"Du weißt, dass geht nicht wegen der Religion..."

"N-na gut..." Nesrin sah zu Boden.

"Ich sollte gehen..."

"Tschüss..." Karim ließ den Kopf hängen. "Aber ich möchte nicht sterben."
"Es ist so von Gott gegeben."

"Danke."

Tarkan ging.

Nesrin nickte leicht.

Karim liefen Tränen aus den Augen. "Geht jetzt bitte..."

Mio nickte auch. "Kannst Du mir einen Gefallen tun?"

"Ja?!"

Tarkan ging nach Hause.

Karim weinte. Meine Eltern wollen mich nicht... Mit meinem Freund darf ich nicht richtig zusammen sein... Was nützt mir mein Leben überhaupt noch?!

"Kannst Du ins Krankenhaus gehen und Karim sagen, dass ich ihn lieb habe und dafür sorge, dass er nicht stirbt..."

Nesrin nickte.

"Danke."

Karim schloss die Augen und schlief den Nachmittag durch.

Nesrin nickte. "Ich muss los..." Sie stand auf.